Grabstein Herrmann Zoll in der Kirche
ACCEDE VIATOR.
QUISQUIS MEMORIAM ILLUSTRIUM VIRORUM IMMORTALITATE DIGNAM RECTE JUDICAS DISCE RECONDI HIC OSSA
ARTIS BONI ET AEQUI SACERDOTIS OPTIMI
HERMANNI ZOLL J.U.D.
HUIUS ERNESTINAE SENIORIS JURISQUE ANTECES. SORIS PRIMARII
ET CONSILIARII HASSIACI DICASTERIUM PER XI ANNOS DIRIGENTIS
QUI A.MDCXLIII III. THE FEBR. ST. vet. IN LUCEM EDITUS
- MDCCXXV THE VII FEBR, QUIDEM QUOD MORTALE ERAT DEPOSIT
SED OB ANHYPOCRITICAM PIETATEM JURIS OMNIS SCIENTIAM SOLIDISSIMAM
RIXARUM INVIDIAE AVARITIAE ET OBTRECTATIONUM ODIUM PERPETUUM
ET OB FELICITATEM IN REBUS HUMANIS RARISSIMAM QUOD NULLOS, QUOS PROCREAVIT LIBEROS HABUERIT DEGENERES
VIM MORTIS IN AETERNUM EFFUGIT
Übersetzung
Tritt heran, Wanderer,
der du die Unsterblichkeit verdienende Erinnerung an berühmte Männer richtig einschätz(en wills)t.
Vernimm, daß hier bestattet liegen die Gebeine des besten Priesters der Kunst des Rechten und Billigen
des Hermann Zoll, Doktor beider Rechte,
Senior und angesehener Rechtsprofessor dieser Ernestina, hessischer (Staats-)Rat und 11 Jahre lang
Direktor der Kanzlei.
Am 3. Februar 1643 erblickte er das Licht der Welt;
am 7. Februar 1725 ließ er zwar seine sterbliche Hülle zurück, doch wegen seiner aufrichtigen Frömmigkeit,
seiner überaus fundierten Rechtskenntnis,
seiner stetigen Verachtung von Zank, Mißgunst, Habgier und Neid sowie wegen des nur Wenigen Menschen teilhaftig werdenden Glücks, daß (nämlich) alle seine Kinder zu ehrbaren Menschen heranwachsen, ist er der Gewalt des Todes für immer entronnen.
Grabsteine neben dem Kircheneingang
1. Grabstein neben dem Kircheneingang
Grabstein Anna Kegflia
- M. NECESSITUDINIS HEIC
- RESURRECTIONEM EXPECTANTIS
VENERANDAE SOCRUS ANNAE KEGFLIAE, VIDUAE JJ. CHARIBII QUESTORIS SABABUR(-) GENSIS
MATRONAE RELIGIOSAE, MODESTAE, ФІО2TOPFOY, ФІ(O) TTONOY DESIDERATISSIMEQUE SOBOLIS,
FILIORUM TRIUM ET FILIAE UNIUS
ISTUC MONUMENTUM SA(-) CRUM RELIQUIT
AD GEDANENSES ABIENS
EMMANUEL SOSTMAN
- P. ET P. P. ANNO MDCLXXXVI
Übersetzung
Zur Erinnerung
an eine Verwandte, die hier
die glückselige Auferstehung erwartet, namens
ANNA KEGFLIA,
Witwe des Joh. Jak. CARBEN Zahlmeister zu Sababurg, eine fromme,
bescheidene, zärtlich liebende und arbeitsame Frau,
schmerzlich vermißt von ihren Kindern, drei Söhnen
und einer Tochter, hat diesen Grabstein hinterlassen
bei seinem Weggang nach Danzig
EMMANUEL SOSTMANN,
Professor für Philosophie und Philologie im Jahre 1686
2. Grabstein Heinrich Ernst Kestner
SUB
HOC LAPIDE CINDITVR QUIDQUID MORTALE HABVIT
VIR' EXCELLENTISSIMVS ET CELEBERRIMUS
HENRICVS ERNESTVS KESTNERVS
VRISCONSVITVS EXIMIVS ET CONSILIARIVS HASSIACVS PANDEKTARVM PROFESSOR ORDINARIVS
NATVS DETMOLDIAE MDCLXXI DIE XXIII
IANVARII CAELEBS DENATVS
RINTELII MDCCXXIII V IVILII AO AETATIS LIII VIR DOCTVS LABORIOSVS SINCERVS
ET LONGIORE VITA DIGNVS FAMA PER ORBEM VOLITAT
DOCTRINA ET SCRIPTIS IMMORTALITATI CONSEGRATA MENS INTER CAELITES TRIUMPHAT
CORPVS EXANIME
FILICEM AD VITAM BEATISSIMAM REVERSIONEM HIC PRAESTOLATVR
QVOD
VT IN PACE RESQVIESCAT EIDEM APPRECARE LECTOR ET
NATVRAE COMMVNIS FRAGILITATEM EXPENDENS VALE.
Übersetzung:
Unter
diesem Stein ist geborgen
das sterbliche Teil des ausgezeichneten und berühmten
Heinrich Ernst Kestner
hervorragender Rechtsgelehrter und hessischer Rat, ordentlicher Professor der Pandekten,
geboren
zu Detmold 1671 am 23.
Januar, ledig gestorben
zu Rinteln 1723 am 5. Juli im 53. Lebensjahr, ein gelehrter, arbeitsamer, aufrichtiger Mann, der ein längeres Leben verdient hatte.
Sein Ruhm fliegt über die Welt
durch seine Gelehrsamkeit und Schriften der Unsterblichkeit geweiht.
Sein Geist triumphiert im Himmel,
sein entseelter Leib erwartet hier die glückliche Wiederkehr zum seligen Leben.
Daß dieser
in Frieden ruhe,
erbitte für ihn, Leser, und
der gemeinen Natur Gebrechlichkeit erwägend geh deines Weges.
3. Grabstein neben dem Kircheneingang
QUAE VIX UNAM HORAM VITALES TRAXERAT AURAS FILIA WECHTERI SUB SAXO HOC CONDITA DORMIT ANNO MDCLXXV
Übersetzung:
Die kaum eine Stunde Lebenskluft geatmet hatte,
die Tochter des (Herrn) Wechter –
unter diesem Stein ruht sie.
Im Jahre 1675
4. Grabstein neben dem Kircheneingang
Grabstein Johannes Conrad Hast
SISTE CURIOSE GRANDUM LEGE, LUGE,
ATTENDE, PERPENDE
VITAE OMNISQUE TERRENAE FELICITATIS BREVITATEM, CADUCITATEM,
NAM,
QUAE HIC TEGIT TUMULUS, OSSA SUNT ATQUE CINERES VIRI QUONDAM PRAENOBILIS ET AMPLISSIMI
DNI IOHANNES CONRADI HAST;
QUI
CONFELDIAE PROPE SPANGENBERGAM IN INFERIORI HASSIA
AŌ MDCXXII MENSIS APRILIS.
DIE XIV
HONESTIS PARENTIBUS NATUS
VIRTUTIS ET JURIS=PRUDENTIAE STUDIO IN DIVERSIS ACADEMIS, POSTEA VERO
IN FORO SIMUL ET PALAESTRA JUDICARIA DIU LITAVIT:
HINC,
PRUDENTIA ET RERUM GERENDARUM DEXTERITATE
CLARUS, A
SERENISSIMA PRINCIPE AC DOMINA DNA HEDWIGE SOPHIA
NATA EX ELECTURALI BRANDENBURGICA PROSAPIA ETC: TUTRICE AC REGENTE HASSIAE TUNC TEMPORIS GLORIOSISSIMA NEC NON
SERENISSIMO EIUS FILIO, DNI CAROLO HASSIAE LANDGRA VIO ETC:
PRINCIPE AC DOMINO CLEMENTISSIMO,
EX ADVOCATORUM ET CONSULUM REIPUBLICAE CASSELLANAE ORDINE
AD DIRIGENDAM JUSTITIAM ET POLITIAM IN HOC COMITATU SCHAUENBURGICO DESIGNATUS FUIT CONSILIARIUS,
ANNO MDCLXXVII. (1677)
MENSIS JULII CALENDIS.
QUAM FUNCTIONEM BREVI QUIDEM TEMPORE, SED TAMEN ITA GESSIT,
UT NEMINI, NISI INVIDIS, ESSET INGRATUS; VERUM
DIE XII. MAII AO MDCLXXVIII. (1678)
REPENTINA MORTE SUFFOCATUS, TERRENA CUM COELESTIBUS, MORTALITATEM CUM IMMORTALITATE COMMUTA VIT:
PIRAETER CONIUGEM CHARISSIMAM, IUSTINAM ELISABETHAM,
DNI IOHANNIS BIERMANNI IURIS CONSULTI, QUONDAM ET TRIUM FRATRUM CELSISSIMORUM HASSIAE PRINCIPUM IUNIORUM,
CONSILIARII, NEC NON CANCELLARIAE DIRECTORIS, FILIAM, TRES POST SE SUPERSTITES EX EA SUSCEPTOS LIBEROS UTRIUSQUE
QUATUOR E TERRA AD COELITIS TRANSLATIS, RELINQUENS MOERENTES:
CUM VIXISSET
IN HAC RERUM VANITATE
ANNOS LVI. DIES XXIX DISCE CURIOSE LECTOR ITA VIVERE, UT QUAVIS HORA PARATUS SIS MORI ITA VERO MORI, UT IN AETERNUM VIVAS NAM
IN HAC OMNIUM RERUM INCERTITUDINE CERTIUS NIHIL EST ET CONSTATIUS OUAM
VITAE ATOUE FELICITATIS HUMANAE INCONSTANTIA
VALE
Übersetzung:
Bleibe stehen, interessierter Vorübergehender!
Lies, trauere, merk auf, (und) erwäge
des ganzen Lebens und irdischen Glückes Kürze und Vergänglichkeit.
Denn
die Gebeine und die Asche, die dieser Grabhügel deckt, sind die eines einst hochangesehenen und überaus bedeutsamen Mannes namens JOHANN CONRAD HAST,
der,
in Confeld nahe Spangenberg in Südhessen
im Jahre 1622 am 14. April von ehrbaren Eltern geboren,
in seinem Studium der Ethik und Rechtswissenschaften an verschiedenen Universitäten.
später aber
in der Politik und zugleich im Gerichtssaal sich lange aufopfernd betätigt hat.
Deshalb
durch seine Klugheit und die Gewandtheit bei der Prozeßführung berühmt,
VOn
seiner durchlauchtigsten Fürstin und Herrin HEDWIG SOPHIE,
abstammend aus dem erlesenen Geschlecht der Brandenburger usw., damals die hochberühmte Schirmherrin und Herrscherin über Hessen und nicht weniger von ihrem durchlauchtigsten Sohn CARL,
des Landgrafen von Hessen usw., dem äußerst gnädigen Fürsten und Herrn, aus dem Stande der Advokaten und Ratsherren der Landgrafschaft Kassel zur Leitung der Justiz und Politik in der Grafschaft Schaumburg
ist er hier als Ratsherr
am 1. Juli 1677 eingesetzt worden.
Dieses Amt hat er, wenn auch nur kurz, so doch so verwaltet,
daß er bei niemandem, es sei denn bei denen, die neidisch auf ihn waren, unbeliebt war, doch tauschte er am 12. Mai 1678, dahingerafft durch einen plötzlichen Tod, das Irdische gegen das Himmlische, die Sterblichkeit gegen die Unsterblichkeit, außer seiner teuren Gattin
Justina Elisabeth,
der Tochter des Johann Biermann, Rechtsgelehrter und einst von drei hochwohlgeborenen Brüdern,
Juniorfürsten in Hessen, Ratsherr und Kanzleidirektor
noch drei überlebende, von ihr geborene gemeinsame Kinder, vier waren bereits gestorben, als Trauernde zurücklassend, als er gelebt hatte in dieser vergänglichen Welt
56 Jahre und 29 Tage.
Lerne, aufmerksamer Leser,
so zu leben, daß du in jeder beliebigen Stunde bereit bist zu sterben, aber so zu sterben, daß du das ewige Leben erhältst.
Denn
in dieser Unsicherheit aller Dinge ist nichts sicherer und feststehender als
des menschlichen Lebens und Glückes Unbeständigkeit.
Lebe wohl!
Grabsteine vorne an der Kirche (Ostseite)
1. Grabstein links
HEC DOMUS PREC
LARA A(n)NO X (Christi) M°CCCCC XVIII FUIT I(n)ICIATA A(n)N
O X (Christi) M°VCXXV I(n)TEGR ALITER CO(n) SUMATA SUB REGIMINE SANCTIMO
NIALIS METTILDIS PLETTE INDUSTRIOSA DI VI BENEDICTI ABBATISSA
Übersetzung:
Dieses vortreffliche Haus
wurde im Jahre des Herrn Jesus Christus 1518 begonnen,
im Jahre des Herrn Jesus Christus 1525 vollendet unter der Leitung
der ehrwürdigen Mutter Mechtild Plette,
der rührigen Äbtissin des heiligen Benedikt.
2. Grabstein von links
OSSA
GODOFREDI SCHWARZII
S.S.TH.D. ET PROFESSORIS PRIMARII ACADEMIAE SENIORIS,
ECCLES. HASSO-SCHAUMBURGICARUM SUPERINTENDENTIS,
CONSISTORII ECCLESIASTICI ASSESSORIS, MORTUI D. XIII NOV=MDCCLXXXVI, (1786) AET. LXXIX (79)
CUIUS FAMA NUNQUAM INTERITURA. ET
(OSSA) FIDAE TORI SOCIAE
GERHARDINAE MARGARETHAE BROUNINGIAE
DEN.D. AET. MARTII. MDCCLXXXX (1790) ANNO AET. LXVII (67)
Übersetzung:
Die sterblichen Überreste des
Gottfried Schwarz,
seines Zeichens Doktor der Theologie und Erster Professor, Senior der Universität,
Superintendent in
Hessisch-Schaumburg, Konsistorial-Assessor,
gestorben am 13. November 1786 im Alter von 74 Jahren.
Sein Ruhm wird niemals verblassen.
Sowie
(die sterblichen Überreste) seiner treuen Gattin,
der
Gerhardine Margarethe Brounings
gestorben am 6. März 1790 im Alter von 67 Jahren
Grabstein rechts
- Unter der Krone:
LEGITIME CERTANTI / TIMOTH. 2,5
- Bogen über dem Mittelfeld:
ESTO FIDELIS AD MORTEM USQUE ET DABO TIBI CORONAM VITAE APOC.
- Säulen links und und rechts:
( Inschriften sind Lateinisch und vielfach nur fragmentalisch. Darum wird auf den lateinischen Text hier verzichtet. Sie beinhalten Bibelsprüche.
Links: Offenb. Joh. 3.12: Wer überwindet, den will ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines Gottes und soll nicht mehr hinausgehen.
Rechts: Und will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen des neuen Jerusalems, der Stadt meines Gottes, die vom Himmel herniederkommt, von meinem Gott, und meinen Namen den neuen.
- Medaillons über den Säulen: Links: RES MUNDANE VOLUBILIS
Rechts: AB UNO VOLVIMUR OMNES
- Mittelfeld:
SUB
HOC MONUMENTO MORTALITAS SUAE EXUVIAS
AD DIE IUDICIS USQUE ADVENTUM HIC DEPOSUIT
QUI IUDICIS MUNERE PERPLURES ANNOS FUNCTUS EST VIR QUANDAM
NOBILISSIMUS AMPLISSIMUS CONSULTISSIMUS
DN. PHILIPPUS GRAEBE.
SERENISSIMI HASSIAE LANDGRA VI
IN DICASTERIO ET CAMERA REDITUUM PRICIPALIUM HASSO-SCHAUMBURGICIS
QUI
ANNO. MIDCL. DIE VIII. MARTII INTER XI. ET XII. MAM VESPERTINAM ALLENDORFII AD SALINAS. HONESTIS PARENTIBUS NATUS
AETATEM SUAM PUERILEM SCHOLIS IUVENILEM MUSIS VIRILEM MARTI
PROVECTIOREM THEMIDI ET CURIAE TOTAM DEO ET VIRTUTI IMPENDIT UNDE
TOGA SAGOQUE EXERCITATUS REBUS GERENDIS APTISSIMUS
CLAVO REIPUBLICAE TRACTANDO DIGNISSIMUS PRINCIPI SUO CHARUS
OMNIBUS BONIS AMATUS
DONEC
ANNO MDCCXV DIE XXVI NOVEMBR. HORA XII MERIDIANA
E DICASTERIO DOMUM TENDENS ET SIC OFFICIO SUO VACANS IN VIA PUBLICA HAEMOPTISI ET CATHARRO SUFFOCATIVO CORREPTUS
VITAE ET OFFICIO FINEM IMPONERET QUOD DURUM ET INOPINATUM FATUM
MOESTISSIMA VIDUA TRES FILIAE ET FILIOLUS UNICUS PATERNARUM VIRTUTUM HAEREDES
ACERBIS ET CALIDISSIMIS DEPLORANT LACHRIMIS LUGE QUI HOC LEGES VIATOR
ET MORTEM TIBI QUOTIDIE ET UBIQUE IMMINERE ET INSIDERE HINC DISCE ET VALE
TEXTUS. ESAI. III. VERSE 1.2.3.
Übersetzung:
- Unter der Krone:
Dem fairen Streiter
- Bogen über dem Mittelfeld:
Sei getreu bis in den Tod, und ich werde dir die Krone des Lebens geben. Apok(alypse 2,10)
- Medaillons über den Säulen:
Links: (Mond?) Menschliches ist vergänglich
Rechts: (Sonne?) Wir werden alle von dem Einen bestimmt.
- Mittelfeld:
Unter diesem Grabstein
hat seine sterbliche Hülle
bis zur Ankunft des göttlichen Richters der niedergelegt,
der mehrere Jahre hindurch das Amt des Richters innehatte, der einstmals
sehr angesehene, bedeutende und hochgelehrte
Herr Philip Graebe
seines durchlauchtesten hessischen Landgrafen
am Gerichtshof und an der Kammer der fürstlichen Einkünfte in Hessen-Schaumburg
sehr bedeutender, treuer und würdiger Rat der
im Jahre 1650 am 8. März zwischen der 11. und 12. Abendstunde in Allendorf bei den Salinen von ehrbaren Eltern geboren wurde und seine Zeit
als Knabe der Schule, als Jugendlicher der Kunst,
als erwachsener Mann dem Krieg
(und) in vorgerückten Jahren der Gerechtigkeit und der Arbeit am Gericht
Ganz Gott und der Tugend ergeben zuwandte, weswegen er,
geübt in Frieden und Krieg. außerordentlich geeignet war, seine Tätigkeit zu verrichten,
höchstwürdig war, das Ruder des Staates zu führen, von seinem Fürsten geschätzt
und von allen guten Menschen geliebt wurde, bis er
im Jahre 1715 am 26 November um die 12 Stunde mittags, als er nach Dienstschluss aus dem Gerichtssaal nach Hause eilte, auf offener Straße durch Bluthusten und einen Erstickungsanfall
hinweggerafft,
seinem Leben und seiner Tätigkeit ein Ende gesetzt wurde.
-ein hartes und unverhofftes Schicksal-
seine zutiefst traurige Witwe, drei Töchter und ein junger Sohn als Erben der väterlichen Tugenden
beweinen ihn mit bitteren und heißen Tränen.
Trauere, Wanderer, der du das liest,
und lerne daraus, daß dir der Tod täglich und überall droht und auf dich lauert und lebe wohl.
Text: Jesaja III, Verse 1,2,3
Grabsteine Richtung Parkplatz (Nordseite)
Grabstein links
HIER RUHET HERR:
CASPAR ANDREAS MEINE
GEWESENER UNIVERSITÄTS UND RAHTS: APOTECKER
ER STARB 1733 D. 22. NOVEMB= SEINES ALTERS 61 JAHR.
Grabstein rechts
IN MEMORIAM BEATAE ANIMAE ET RECON(-)
DITARUM HOC LOCO EXUVIARUM DMNI SIMONIS HENRICI SOBBEN HIC PER ANNOS XXXIV CONTINUOS
PRAEFECTI TELONII(QUE) RECEPTORIS AETATIS VERO LXIII PLACIDE DEFUNCTI MARITI PERAMANTIS
OPTIMI(QUE) PATRIS HOC MONUMENTUM POSUERE
VIDUA ET SUPERSTITES FILII
Übersetzung:
Zur Erinnerung
an die unsterbliche Seele und die
an dieser Stelle beigesetzte sterbliche Hülle des Herrn
SIMON HEINRICH SOBBE,
hier 34 Jahre lang ununterbrochen Vogt und Zolleinnehmer,
im Alter von 63 Jahren aber sanft entschlafenen, überaus liebevollen Gatten und besten Vaters haben diesen Grabstein gesetzt
seine Witwe und die hinterbliebenen Söhne.