Christliche Konfessionen und was heißt „reformiert“?

Konfessionen sind Untergruppen einer Religion. Also: Wir sind Christen und unsere Konfession ist evangelisch-reformiert.

Bis 1517 waren die meisten Christen in Deutschland römisch-katholisch.

1517 begann mit dem Thesenanschlag Martin Luthers in Wittenberg gegen den Ablasshandel die Aufspaltung in die Konfessionen römisch-katholisch und evangelisch.

Weil aber auch etwa gleichzeitig in Süddeutschland und der Schweiz durch die Ideen von Martin Luther inspiriert eine andere evangelische Bewegung entstand, die sich an Ulrich Zwingli in Zürich orientierte, gibt es eine zweite evangelische Konfession.

Die evangelische Konfession, die sich an Martin Luther orientiert, nennt sich heute „evangelisch-lutherisch“, oft auch kurz „lutherisch“. Die evangelische Konfession, die sich an Ulrich Zwingli orientiert, nennt sich „evangelisch-reformiert“, kurz „reformiert“.

1521 sollte Martin Luther auf dem Reichstag zu Worms zur Rückkehr zum katholischen Glauben bewegt werden, dagegen protestierte er und weigerte sich. Wegen diesem Protest werden die Evangelischen auch „Protestanten“ genannt.

1529 trafen sich Martin Luther und Ulrich Zwingli zum Religionsgespräch in Marburg, um ihre evangelischen Bewegungen zu vereinen. Das scheiterte. So blieb es bei zwei verschiedenen evangelischen Bewegungen.

1571 trafen sich die evangelischen, die sich an Zwingli orientierten in Emden zu einer Synode (Parlament) und gaben sich eine eigene Organisationsform. Die Emder Synode ist der organisatorische Anfang der evangelisch-reformierten Konfession.